Europaplatz, Bern

Ein Verkehrskreuz mit Eisenbahnlinien auf zwei Ebenen, darüber achtspurig die Autobahn: der Entwicklungsschwerpunkt ESP Ausserholligen in Bern. Der Bau des Trams Bern West und die Fertigstellung des Hauses der Religionen geben den Anstoss, die in den 1990er Jahren mit zwei S-Bahnstationen und einem Park-and-Ride angedachte Umsteigeverbindung in den Stadtraum einzubinden. Im Korsett enger Gestaltungsspielräume beschreiten wir einen Weg zwischen realistischer Übersteigerung und surrealem Ready-made.

Die Aufwertung und Belebung des Unorts beginnt mit dem Ausnivellieren des Bodens zwischen den peripheren Anschlusspunkten und -linien. Das damit verbundene Tieferlegen der Platzfläche spielt Sichtverbindungen bis jenseits der Bahnhofunterführung frei, macht den Ort übersichtlicher, freundlicher, sicherer.

Wie versteinerte Baumstrünke stehen die Pfeiler der Autobahnbrücke als ungebetene Requisiten nun auf der asphaltierten Bewegungsfläche. Sie werden als Säulen maskiert: unten als Säulenbasen die freigelegten und als Sitzstufen abgetreppten Fundamente - oben als Kapitelle die um die Pfeiler gelegten Manschetten der Beleuchtung. Des Nachts erstrahlen die Pfeiler als Leuchtkörper unter dem mit Seilen verspannten Lichterhimmel.

Projektangaben
Planung und Realisierung: 2009 – 2014
Wettbewerb: 2000 

Auszeichnungen:

Die Besten 2015, Hase in Bronze im Bereich Landschaftsarchitektur
Atuprix Auszeichnung Berner Baukultur 2018

Bauherrschaft: Stadtplanungsamt und Tiefbauamt der Stadt Bern
Bauingenieurwesen: Markwalder & Partner AG, Burgdorf 

Architektur Haus der Religionen: Bauart Architekten, Bern
Lichtplanung: Priska Meier Lichtkonzepte, Turgi; Ernst Siegenthaler, EWB

Fotografie: José Hevia

Zurück
Zurück

Neugestaltung Dorfkern Stalden

Weiter
Weiter

Seeparzelle Funtelen