
Blumenschmuck der Stadt Bern
Die Aufgabe, für den Blumenschmuck der Stadt Bern ein modulares, ein halbes Jahrhundert brauchbares System zu entwickeln, lösen wir mit eleganten, ausladenden Chromstahlschalen. Vier dieser Grundelemente passen fertig bepflanzt auf einen Camion, der sie mit dem Kran punktgenau auf die eigens entwickelten Chromstahlringe hievt. Dieser Fuss lässt genaues Platzieren und Nivellieren ebenso zu wie gekippt-dekorative Anordnungen.
Zeitlos sollte die Schale werden. Dass sie auf dem gleichen Werkzeug tiefgezogen wurde, wie vor Jahren die Spitze der Ariane-Rakete, nehmen wir als Hinweis, dass sie es auch ist. Die 4 mm dicken Wände sind äusserst robust; auf der perlgestrahlten Oberfläche lassen sich Kratzer spurlos beseitigen. Die Schale ist stapelbar. Das eingebaute Wasserreservoir mit Standrohr und Lecafüllung, darüber ein Lochblech, Vlies und Humus bietet die Möglichkeit, fast alle Pflanzen unter idealen Bedingungen einzutopfen.
Das eigens entwickelte Pflanzkonzept bietet eine Alternative zum Mai-Septemberzyklus, vom Sommerflor zum Wechselflor. Eine Pflanzfolge beginnt beispielsweise im Januar mit einer zartgelb blühenden Zaubernuss, bringt im Sommer Geranien, im Dezember Gräser, die besonders schön sind, wenn der Rauhreif auf ihnen wächst. Im nächsten Frühling folgen vielleicht Blattschmuck, Frühlingsduft – auch Wasserpflanzen sind möglich. Der Blumenschmuck, einst Routine, wird zur Inszenierung, seine Installation zum das Stadtbild veredelnden Event.

Projektangaben
Planung und Realisierung: 2004
Bauherrschaft: Stadt Bern, Stadtgrün Bern
Weitere Beteiligte: Gerhard Gerber Gestaltung, Bern;
Fritz Wassmann, Bepflanzung
Fotografie: Milo Keller