Seeuferaufwertung Arth
Ein Park am See
“Sie sind ein perfektes Paar, egal, was über sie gesagt wird. Er, schnurrbärtig und vornehm, mit Zylinder und immer eine Zigarre in der Hand. Sie, adrett und elegant, tadellos gekleidet, mit einem bezaubernden Blick. Sie sind in den Park gegangen, da jeder am Sonntag dort hin geht. Und auch, weil das Hausäffchen hin und wieder ausgeführt werden muss.
Wenige Meter entfernt, schaut ein Herr, halbliegend, in die gleiche Richtung, auf diesn Horizont, der auch ihn zum Nachdenken bringt, während er an seiner Pfeife zieht. In der Nähe, sein Hund, pechschwarz…oder vielleicht ist es gar nicht sein Hund, sondern gehört der Dame daneben, die mit ihrer Stickerei beschäftigt ist. Sie ist in Begleitung ihres Mannes, der etwas weiter weg sitzt, zu weit weg, aus Zerstreutheit oder Ärger…..
‘ein Sonntagnachmittag auf der Insel la Grand Jatte’, Goerges Seurat
Kleinbauten am Wasser
Die gewachsene Baustruktur von Arth reicht bis ans Wasser. Gebäude und Gärten schliessen direkt ans Seeufer an. Die diversen Bootshäuser als Kleinbauten entlang des Uferbereichs, machen sichtbar, dass der Bezug zum Wasser und zum See schon in der Vergangenheit eine grosse Bedeutung für Arth aufweist.
Mit der neu aufgebauten Buvette im Naberi un dem neu erstellten Garderobengebäude im Abschnitt Brüezigen wird diese historische Kultur der Kleinbauten aufgenommen und gestärkt. Der zurückhaltende Auftritt, kein Blickfang sindie Nebengebäude. Sie reihen sich ein zwischen die anderen Bootshäuser, sind in geschlossenem Zustand ‘lautlos’.
Die Buvette erfüllt dann aber iher belebende Funktion bei geöffnetem Zustand. Die Läden lassen sich auf drei Seiten öffenen und laden ein zum Getränk, zum Eis oder kleineren Speisen.
Eine einprägsame Uferkulisse
Von weither sichtbar sind diese erkennbaren und einprägsamen Elemente wie der Park und die Baumreihe. Vom See her erschliesst es sich einem, dass dort Arth sein muss, ein Ort mit Bedeutung, ein Ort mit einer Geschichte. Und wo man promenieren kann, da muss es schön sein, da gibt es etwas zu sehen, zu erleben, dort trifft man sich.
Charaktervolle Baumarten, die sich zu langlebigen und mächtigen Bäumen entwicklen können, werden zum neuen ‘Leuchtturm’ für die Schiffsanlegestelle in Arth.
Denn man soll Arth neu auch wieder von weitem sehen und erkennen können. Denn dort will sie hin, die Gesellschaft von morgen. Die Promenade erwacht und lädt ein: zum Verweilen, zum Seebad für die Kleinen und die Grossen, zum Glas Wein am Abend bei der Buvette, zum Picknick auf den Stufen mit Blick über den See, zum Spielen auf dem Spielplatz am See. Auch die Eidechsen lieben es hier, sie sonnen sich auf den warmen Stufen entlang der Promenade.
Projektangaben
Studienauftrag: 2024
Bauherrschaft: Gemeinde Arth
Architektur: Holzhausen Zweifel, Bern Zürich
Wasserbau: Hunziker Betatech, Bern
Visualisierungen: Filippo Bolognese