4. Rang / 4. Preis 

Hafenpromenade Enge, Zürich

tempo rubato – Das Hafenbecken der Stadt Zürich ist eine Symphonie bestehend aus verschiedenen Sätzen, welche ohne Pause aneinandergereiht ein magisches, verzauberndes Ganzes darstellt. 

Mit der Gestaltung der Hafenpromenade Enge wird die Symphonie durch einen weiteren Satz ergänzt. Dieser neu komponierte Satz reiht sich als ein attácca subito zwischen Wabengarten und Arboretum ein und bildet durch sein liebevoll gespieltes «tempo rubato» etwas Eigenes und doch Ergänzendes in der gesamten Symphonie. 

Das tempo rubato leitet sich vom Rhythmus der Swiss-Re Gebäude ab und verbindet Hafen-Promenade- mit dem Stadtkörper. Die Stadt wird an dieser Stelle am See präsent. Der Rhythmus lässt Sichtbeziehungen zu, der See bleibt von der Stadt her erlebbar, die Stadt bleibt hier am See präsent.

Zwei Ebenen 

Die Hafenpromenade Enge ist als ein verbindender Abschnitt entlang des Seebeckens zu verstehen. Auf zwei Ebenen werden linear angeordnet, unterschiedlich nutzbare Freiräume geschaffen. Ein Mauerelement in Naturstein verbindet diese beiden Ebenen. Sie ist Sitzmauer, Treppenstufe und Sitznische zugleich. 

Auf der unteren Ebene «die Seepromenade» wird der Fussweg ohne Unterbruch vom Arboretum zum Wabengarten unmittelbar entlang des Sees geführt. Freistehende Sitzbänke zwischen angepflanzten Baumscheiben sowie im Mauerelement eingelassenen Sitzbänke, nehmen abgewandt und durch den Höhensprung geschützt vom Lärm der Stadt, direkten Bezug zum See und zu den Promenierenden. 
Die Baumreihe wird durch neue Bäume (Aesculus carnea) ersetzt. 
Die Kastanie (Aesculus hippocastanum), ein Baum, welcher traditionell an den Promenaden des Zürisee stehen, wird hier jedoch durch eine stadtklimatauglichere Art ausgetauscht. Die Baumscheiben sind mit einer artenreichen, dekorativen Staudenmischung ausgepflanzt. 

Auf der oberen Ebene «die Terrasse» spannt sich ein Baumdach auf, welches durch seine geraubten Bäume «tempo rubato» unterschiedlich nutzbare Abschnitte anbietet. Spiel, Aufenthalt, der Aussenraum des Kiosk’s gesellen sich im Licht und Schatten unter und zwischen diesen Bäumen, welche in einer ausgedehnten Chaussierung stehen. Auch der Fischerbrunnen wird in der Mitte dieser Terrasse neu platziert. 
In der Fortsetzung und in der Manier des Arboretums besteht das neue Baumdach aus sechs verschiedenen stadtklimatauglichen Baumgattungen. Das verleiht dem Baumdach seine Eigenheit und verstärkt den Baum-Rhythmus und vervollständigt den musikalischen Satz. Das Mauerelement dient auf dieser Ebene als Sitzgelegenheit. 
In den Bereichen der verdichteten Baumdächer wird das Element unterbrochen und verbindet sich über Treppenstufen zur unteren Ebene, der Seepromenade. 
Zur Stadt hin wird diese obere Ebene mit einer Sträuchermischung aus heimischen und standortverträglichen Pflanzen räumlich abgeschlossen. Die bestehenden Baumgruppen werden in dieses ondulierende Sträucherband integriert. Durch die bewegte Höhe dieses Bandes können die Sichtbeziehungen auf die Veloschnellroute gesteuert werden, damit ein konfliktfreies Passieren sichergestellt werden kann. Ein präzis geschnittener 60cm hoher Heckenkörper trennt die Veloschnellroute von dem Trottoir ab. 

Das geplante Strassenprojekt des Mythenquai’s wird vorbehaltlos übernommen. In den Übergangsbereichen zum Arboretum und zum Wabengarten sind Zu- und Wegfahrt mit grossen LKW’s gesichert. An diesen Stellen befinden sich auch die.

Projektangaben

offener Wettbewerb: 2021 4. Rang, 4. Preis

Architektur: Märki Sahli Architekten, Bern
Visualisierungen: extra Landschaftsarchitekten, Bern

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